Sonderausstellungen 2021 - 2025

Für die Altstadt! 50 Jahre Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt (15.09. - 03.11.2024)

Am 24. Oktober 1974 gründete sich die Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt (BHA). Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens werden in der Ausstellung die Geschichte des Vereins und sein erfolgreiches Wirken für den Erhalt der Hofheimer Altstadt aufgezeigt. Der Zeitgeist nach Ende des Zweiten Weltkrieges ging deutschlandweit in Richtung „autofreundliche Stadt“ und der moderne Denkmalschutzgedanke stand erst am Anfang seiner Entwicklung. So entstanden in den 1960er Jahren auch in Hofheim Pläne für eine Flächensanierung, der ein Großteil der Altbausubstanz zum Opfer gefallen wäre. Gegen diese Pläne bildete sich Widerstand in der Bevölkerung, der ab 1974 in der BHA seine Organisationsform fand.

Die Bürgervereinigung betrieb erfolgreich politische Lobbyarbeit für den Erhalt und die Sanierung der Hofheimer Altstadt, vernetzte sich überregional mit anderen Altstadtvereinen und ließ interessierten Bürgern der Hofheimer Altstadt Beratung und praktische Hilfe zukommen. Auch nach dem Ende der Sanierungsphase setzte sie sich für die Belange der Hofheimer Altstadt ein und prägt deren Gestalt bis heute.

In einer Fotoausstellung werden gelungene Sanierungsprojekte vorgestellt. Gezeigt werden historische Fotografen aus dem Bestand des Stadtarchivs und zeitgenössische Aufnahmen des Hofheimer Fotografen Heiko Schmitt.

Ingrid Jureit. Zum 80. Geburtstag (15.09. - 03.11.2024)

In ihrem Werk setzt sich Ingrid Jureit (*1944 in Hofheim am Taunus) mit den Folgen von (Natur-) Katastrophen und Kriegen auseinander. Im Mittelpunkt ihrer Gemälde und Zeichnungen stehen die Not, der Schmerz und die Trauer der Opfer. Ihre Arbeiten zeigen keine individuellen Porträts. Gestik und Körperhaltung der Menschen werden in ihren Werken zum bildbestimmenden Element und zum universellen Ausdrucksträger. Die Verbundenheit des Menschen mit der Natur und der – angesichts der Auswirkungen des Klimawandels – empfundene Verlust einer intakten Natur und Umwelt sind Themen der Bilder des Waldes.

Ingrid Jureit war Mitglied der 1962 gegründeten, bis 2002 bestehenden Künstlervereinigung „Hofheimer Gruppe“. Sie hatte einen Lehrauftrag an der Akademie für bildende Kunst Vulkaneifel (1995–2008) und war von 2006 bis 2023 als Dozentin an der Kunstakademie Bad Reichenhall tätig.

A DAY OFF – Eine Ausstellung der Stiftung F.C. Gundlach

(12.07. – 08.09.2024)

Mit Arbeiten von: Diane Arbus, Katharina Bosse, Henri Cartier-Bresson, Elliott Erwitt, Bruce Gilden, Nan Goldin, F.C. Gundlach, Esther Haase, David Hockney, Thomas Höpker, Barry Kay, Peter Keetman, Barbara Klemm, Lisette Model, Martin Munkácsi, Martin Parr, Joel Sternfeld u.a.

Freizeitgestaltung ist ein Thema, das uns alle permanent beschäftigt. Einfach mal nichts tun? Unmöglich! Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist unser Leben hektischer und extremer geworden. Überall sind wir mit immer aufregenderen, abenteuerlicheren und exotischeren Freizeitaktivitäten konfrontiert. Der Druck, mithalten zu können und dieses auch zu müssen, ist enorm. Freizeit ist von der Erholungszeit nach getaner Arbeit zu einem durchgetakteten Massenphänomen geworden. Nach Feierabend, an Wochenenden oder Feiertagen strömen die Menschen an die Strände, in die Spaßbäder, Sportstudios, Kinos, Parks und Cafés. Alle streben nach maximaler Entspannung, Selbstoptimierung und größtmöglichem Abstand vom Alltag.

A DAY OFF visualisiert mit einem Augenzwinkern die Erscheinungsformen unserer Freizeitkultur: Es wird geschlemmt, gebrutzelt, geraucht, geschwitzt und gepowert, was das Zeug hält. Manche Szenen sind heute nicht mehr denkbar, andere gleichen sich. So wurde damals wie heute ausgiebigst Sonne getankt, der neueste Film im Kino angesehen, das Tanzbein geschwungen oder gemeinsam Bingo gespielt. Durch die Linse einiger der weltweit renommiertesten Fotograf*innen erhalten wir einen Einblick in den Wandel unseres Freizeitverhaltens der vergangenen hundert Jahre.

Die Sammlung F.C. Gundlach
Über viele Jahrzehnte hat F.C. Gundlach, selbst einer der wichtigsten Modefotografen der Bundesrepublik Deutschland, Fotografie gesammelt und eine der bedeutendsten privaten Fotografiesammlungen des Landes zusammengetragen. Im Zentrum steht das Bild des Menschen in der Fotografie. Unter diesem Titel fanden seit 2005 rund 9.000 fotografische Werke aus der Sammlung als Dauerleihgabe Einzug in das Haus der Photographie in der südlichen Deichtorhalle in Hamburg.

Bernd Wolf. Retrospektive (07.04. – 07.07.2024)

Der in Hofheim am Taunus geborene Künstler Bernd Wolf (1953 – 2010) studierte Malerei und Kunsttheorie an der Städelschule in Frankfurt am Main und Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Ausgehend von abstrakten Werken mit definierten Farbflächen und -linien wendete sich Wolf in seinem späteren künstlerischen Schaffen der freien Form zu. Seine ungegenständliche Farbmalerei steht in der Tradition des abstrakten Expressionismus. Ziel seines künstlerischen Prozesses war eine „absichtslose Malerei“, die er bei Verzicht u.a. auf Pinsel und Spachtel durch den Farbauftrag mit bloßen Händen zu erreichen suchte.

Die Retrospektive gibt einen Einblick in sein vielschichtiges Werk, das sowohl Malerei als auch Fotografie umfasst. Wolf war zudem Gründer und Herausgeber der frankfurter edition (erschienen 1990 – 2001), einer Unikat-Buchreihe von Künstlern und Künstlerinnen. Einige Werke der Buchgestaltung werden in der Ausstellung präsentiert.

Meine liebe Hanna! Hanna Bekker vom Rath und Ida Kerkovius (26.11.2023 – 17.03.2024)

Hanna Bekker vom Rath (1893 – 1983) und Ida Kerkovius (1879 – 1970) verbindet eine lebenslange Freundschaft. Als junge Frau erhält Bekker vom Rath privaten Malunterricht bei Kerkovius. Von 1920 bis 1923 besucht Kerkovius das Bauhaus in Weimar, von den künstlerischen Impulsen berichtet sie ihrer ehemaligen Schülerin in Briefen und persönlichen Begegnungen. Bekker vom Rath wird später die Förderin, Sammlerin und Galeristin von Kerkovius. Mit ihren weltweiten Ausstellungsreisen in den 1950er und 1960er Jahren fördert sie die internationale Bekanntheit und Bedeutung von Kerkovius als wichtiger Vertreterin der Klassischen Moderne.

„Meine liebe Hanna!“, so beginnen in der Regel die Briefe von Kerkovius. Die enge Freundschaft der beiden Frauen ist durch viele Briefe von Kerkovius gut dokumentiert; auch wenn nur dieser Teil der Korrespondenz erhalten ist, wird ihr vertrauensvolles Verhältnis deutlich. Die Ausstellung beleuchtet diese besondere Künstlerinnenfreundschaft, anhand derer bedeutsame Entwicklungen in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet werden können und zwei Frauen in den Blick rücken, die beide ein sehr unkonventionelles Leben geführt haben.

Spotlight: Emy Roeder (18.07. - 05.11.2023)

Die Künstlerin Emy Roeder (1890 – 1971) war eine der wichtigsten Bildhauerinnen im Berlin der 1920er Jahre. Sie war Mitglied der „Novembergruppe“, einer 1918 gegründeten, anfänglich politisch ausgerichteten Künstlervereinigung. Zu ihren Berliner Bekannten und Freunden zählten u.a. Käthe Kollwitz, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff.

1936 erhielt Roeder ein Stipendium der von Hans Purrmann geleiteten „Villa Romana“ in Florenz und blieb anschließend im italienischen Exil. Nach Kriegsende verbrachte sie ein Jahr in einem Internierungslager der Alliierten bei Padula (Provinz Salerno), wo sie als Aufseherin in den Duschräumen eingesetzt war. In dieser Zeit entstanden viele Aktdarstellungen; die Bronzereliefs „Padula I-VII“ knüpfen motivisch daran an.

Nach Deutschland kehrte Roeder erst 1949 zurück. Von 1950 bis 1953 arbeitete sie als Dozentin an der Landeskunstschule in Mainz. 1955 war Roeder als eine von wenigen Frauen mit drei Plastiken – u.a. mit dem „Bildnis Hans Purrmann“ – auf der documenta 1 in Kassel vertreten. Zusammen mit Karl Schmidt-Rottluff war sie ein häufiger Gast im „Blauen Haus“ Hanna Bekker vom Raths in Hofheim.

Neben Werken von Emy Roeder sind in der Kabinettausstellung Arbeiten von Heinz Battke, Werner Böttiger, Erich Heckel, Otto Herbig, Käthe Kollwitz und Karl Schmidt-Rottluff zu sehen.

in anderem Licht. Marta Hoepffner-Preis 2023 (02.07. - 10.09.2023)

Seit 2002 vergibt die Marta Hoepffner Gesellschaft für Fotografie e.V. alle drei Jahre den „Marta Hoepffner-Preis für Fotografie“ für zeitgenössische Schwarz-Weiß-Fotografie. Das Thema für den bundesweit ausgeschriebenen 8. Preis lautet: „in anderem Licht“.

Die in Kooperation mit dem Stadtmuseum Hofheim realisierte Ausstellung zeigt Arbeiten der diesjährigen Preisträgerin Iden Sungyoung Kim zusammen mit Fotografien von Francisco Gonzales Camacho, Manu Gruber, Jette Held, Elena Helfrecht, Adrian Höllger, Nico Knoll, Theora Krummel, Lea Montalbetti, Miran Oezpapazyan, Martin Ruckert, Michael Schmidtmann, Magdalena Schneider, Jonathan Scotti, Yana Wernicke und Michael Ziegler.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Die riesige Welt der Zwerge. Zwerge in Kunst und Literatur (12.03. – 18.06.2023)

Zwerge sind menschenähnliche Geschöpfe der Fantasie. Schon in der griechischen Mythologie – in der „Ilias“ von Homer – wird von einem Kampf zwischen Kranichen und einem Zwergenvolk erzählt. Ob in Mythos, Heldenepik, Märchen und Sagen, stets sind Zwerge ambivalente Wesen. Den Menschen vergleichbar, verfügen sie über ein ähnliches Verhaltensspektrum. Darüber hinaus besitzen sie häufig magische Kräfte.

Nicht nur in der Literatur, auch im Kunsthandwerk und in der Gartengestaltung sind Zwerge bedeutend. So finden sich in ganz Europa in den barocken Gärten und Parks steinerne Zwergenskulpturen. Hintergrund für dieses Phänomen ist der historische Umstand, dass kleinwüchsige Menschen im Barock wichtige Mitglieder des Hofstaates waren.

Die im 19. Jahrhundert seriell produzierten Gartenzwerge stehen in einer langen kulturgeschichtlichen Tradition. Ihr menschenähnliches Aussehen ruft Emotionen hervor, bis zur Beseelung und Individualisierung einzelner Zwerge. Kitsch oder Kunst? Unabhängig von subjektiver Bewertung und persönlichem Geschmack: Vor dem Hintergrund seiner Geschichte entwickelt sich der Gartenzwerg zur ironisch betrachteten Personifikation der Deutschen.

Maskenball. Taunus-Kunst-Triennale 2 (27.11.2022 - 19.02-2023)

Für die 2. Taunus-Kunst-Triennale konnten sich erstmalig Künstlerinnen und Künstler aus drei Landkreisen bewerben: aus dem Main-Taunus-Kreis, dem Hochtaunuskreis und dem Rheingau-Taunus-Kreis. Unter dem Titel „Maskenball“ präsentiert die Ausstellung unterschiedliche künstlerische Positionen der vergangenen drei Jahre.

Zu sehen sind Arbeiten von Verónica Aguilera Carrasco, Doris Bardong, Ann Besier, Petra Ehrnsperger, Barbara Heier-Rainer, Anne Killat, Judita Lampe, Kathrin Lieske, Christian Paulsen, Claudia Pense, Angela Preijs, Marlies Pufahl, Usch Quednau, Michaela Ruppert, Sigrid Schauer, Marlene Schulz, Helge Steinmann, Helma Steppan, Youngwha Song, Brigitte Sterz, Petra Straß, Jörg Strobel, Simon Tresbach, Dimitri Vojnov, Manfred Walch, Heinz Wallisch, Kai Wolf und dem Künstlerduo Joko von Wolf.

Hofheim in der Gebietsreform 1969 - 1977 (04.09.-13.11.2022)

Die hessische Gebietsreform der Jahre 1969 bis 1977 veränderte die Stadt Hofheim nachhaltig. Zu dem bereits 1938 eingemeindeten Stadtteil Marxheim kamen mit Lorsbach, Langenhain, Diedenbergen, Wallau und Wildsachsen fünf weitere Orte hinzu. Was für Hofheim ein wichtiges Wachstum darstellte, bedeutete für die eingemeindeten Orte die Aufgabe ihrer Eigenständigkeit.

In teils langwierigen Verhandlungen wurde über die Ausgestaltung der neuen Kommune verhandelt, manchmal auch gestritten. Insbesondere dort, wo sich die Interessen der hessischen Landesregierung, umliegender größerer Städte und die Vorstellungen der Gemeinden zunächst nicht in Übereinstimmung bringen ließen, verschafften sich zunehmend auch die betroffenen Bürgerinnen und Bürger lautstark und energisch Gehör.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Eingemeindungen von 1972 (Diedenbergen und Lorsbach) beleuchtet die Ausstellung des Stadtarchivs diesen vielschichtigen Prozess. Alternative Konzepte werden ebenso thematisiert, wie die Entwicklung des neuen Hofheims zur Kreisstadt des Main-Taunus-Kreises.

Escape to Freedom. Ein kooperatives Echtzeit-Abenteuer (06.03. - 07.08.2022)

Wie kommen wir hier raus? Was hat dieser Hinweis zu bedeuten? Und was sollten wir als nächstes tun? In unserer Ausstellung erleben Kinder, Jugendliche und ihre Begleitung richtige Abenteuer. Gemeinsam lösen sie Rätsel, entschlüsseln Botschaften und erfahren dabei viel über das Wesen unserer Freiheit.

Wann bin ich frei? Was schränkt meine Freiheit ein? Und was bedeutet Freiheit heute eigentlich?

Ein Raum. Ein Team. Die Uhr läuft ...

Escape Rooms
In den Storys unserer Escape Rooms geht es um das Freisein: Was passiert, wenn ich nicht den Erwartungen der Anderen folge? Macht mich der Chip im Gehirn wirklich glücklich? Habe ich in der Rolle als Journalistin oder Journalist den Mut, die Wahrheit zu sagen? Nicht immer ist ganz eindeutig, was die Freiheit bedroht. Umso wichtiger, dass alle Teams gemeinsam hinsehen, um ihr Rätsel in der vorgegebenen Zeit zu „knacken“.

Das Besondere
150 Berliner Jugendliche, unterstützt von Profis aus Game-Design, Theater und Bühnenbild haben die Storys, Rätsel und Prototypen entwickelt und umgesetzt. In Workshops entstanden fünf spannende Real-Live-Games mit herausfordernden (Un)Freiheitsszenarien.

Eine Ausstellung für Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche

Escape to Freedom ist eine Produktion des Alice – Museum für Kinder im FEZ-Berlin und des Stadtmuseums Hofheim am Taunus.

Auf der Suche nach der Form. Die Künstler Friedel Schulz-Dehnhardt und Günter Schulz-Ihlefeldt (24.10.2021 - 20.02.2022

Die Künstler Friedel Schulz-Dehnhardt (1909-2011) und Günter Schulz-Ihlefeldt (1912-1966) sind im Wilhelminischen Kaiserreich geboren. Ihre Ausbildung erhalten sie in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Schulz-Ihlefeldt studiert an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin und an der Städelschule in Frankfurt am Main. Dort unterrichtet er nach Studienabschluss Porträt- und Aktzeichnen. 1940 wird er zur Wehrmacht eingezogen, das Künstlerpaar heiratet 1942 während eines Fronturlaubs. 1949 kehrt Schulz-Ihlefeldt aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Seine Stelle an der Städelschule ist vergeben, er arbeitet zunächst am Flughafen, später als Kunsterzieher. Friedel Schulz-Dehnhardt besucht parallel zu ihrer Ausbildung am Pädagogischen Seminar die Fuldaer Malschule von Fritz Pfeiffer und nimmt privaten Malunterricht bei Ida Kerkovius. In den 1940er Jahren eröffnet sie in Hofheim die „Bunte Stube“, einen kleinen Laden, in dem sie Kunsthandwerk verkauft. Mit der Fotografin Marta Hoepffner befreundet, findet sie Anschluss an den Künstlerkreis um die Hofheimer Kunstsammlerin und Galeristin Hanna Bekker vom Rath.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzen sich beide Künstler mit der informellen Kunst der Nachkriegszeit auseinander. Die Beschäftigung mit der künstlerischen Form wird zentral: Noch während der Jahre in Russland in der Darstellung dem Gegenständlichen verpflichtet, schließt sich Schulz-Ihlefeldt bis zu seinem frühen Tod dem Informel an. Friedel Schulz-Dehnhardt experimentiert bis ins hohe Alter mit verschiedenen Techniken und Materialien, ihr Werk bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion. Mit der Ausstellung werden zwei Schenkungen präsentiert, die das Stadtmuseum Hofheim 2016/2017 erhalten hat.

Unkraut vergeht nicht. Garten-Cartoons (15.08. - 10.10.2021)

Ob Blumenkasten auf dem winzigen Balkon, ob Dach- oder Schrebergarten oder gleich die Doppelhaushälfte mit eigenem Garten, noch nie waren wir auch in der Stadt so bemüht, uns ein wenig ländliches Idyll zu gönnen wie heute. Überall wird geharkt, gegraben, gesät und gegärtnert. Wo so viel grünt und blüht, gedeihen auch jede Menge komischer Gewächse. Katharina Greve, Kittihawk, Kriki, Wolf-Rüdiger Marunde, Leonard Riegel und Miriam Wurster haben sich ihrer in Form von Cartoons angenommen.

Vom Apfelbäumchen bis zum Zen-Garten: Diese Ausstellung führt Liebhaber wie Neulinge durchs Gartenjahr, gibt schmackhafte Tipps zur Schneckenbeseitigung und erklärt, wie eine Umgrabe-App funktioniert. Auch die fünfte Jahreszeit des Gärtners, das Zimmer, kommt nicht zu kurz.

War der Garten schon immer des Deutschen liebstes Hobby, so hat er in Zeiten von Corona sogar noch an Bedeutung zugelegt. Gärtnern im Ausnahmezustand – wie wirken sich Homeschooling und Social Distancing auf die Gartenarbeit aus? Auch dieses Themenfeld darf in der Ausstellung natürlich nicht fehlen.

»Wo Blumen blühen, lächelt die Welt!« Das erkannte der US-amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson bereits im 19. Jahrhundert. In der Überlieferung häufig vergessen wird sein Zusatz: »Und wo Garten-Cartoons zu sehen sind, lacht der Besucher!« Also verpassen Sie unter keinen Umständen die bunteste aller Ausstellungen und lernen Sie anhand von knapp 130 Cartoons nicht nur das kleine, sondern auch das große Einmaleins des Gärtnerns. Ihr Garten wird es Ihnen danken!

Mit Cartoons von Katharina Greve, Kittihawk, Kriki, Wolf-Rüdiger Marunde, Leonard Riegel, Miriam Wurster.

Eine Ausstellung der Caricatura – Galerie für Komische Kunst, Kassel.

VorBilder. Ein fotografischer Dialog von Nicole Ahland und Sibylle Fendt mit Marta Hoepffner (06.06. - 01.08.2021)

Im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens beteiligt sich die Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie in diesem Jahr zum vierten Mal als Partnerprojekt an RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain.
In deren Rahmen werden vom 3. Juni bis zum 12. September 2021 in Museen und Sammlungen des gesamten Rhein-Main-Gebietes unter den Oberbegriff IDEOLOGIEN unterschiedliche Fotografie-Ausstellungen zu sehen sein.

Das Stadtmuseum Hofheim zeigt unter dem Titel VorBilder Fotoserien der Wiesbadener Fotokünstlerin Nicole Ahland und der Berliner Fotografin Sibylle Fendt sowie Arbeiten von Marta Hoepffner (1912–2000) aus der eigenen Sammlung. Die Ausstellung bringt ausgewählte abstrakte sowie figurative Fotografien aus Hoepffners Werk in Dialog mit aktuellen Arbeiten der beiden Fotografinnen, die gemeinsam einen Bogen über 80 Jahre künstlerischer Fotografie spannen.

Nicole Ahland fokussiert in ihrer künstlerischen Arbeit den Raum als wahrnehmungsbestimmendes Element. In Anlehnung an Hoepffners Experimentierfreude bei gleichzeitig exakter kompositorischer Planung, zeigt sie eine mehrteilige Werkreihe von abstrakten, Raum beschreibenden Lichtmodulationen, in der sich fotografische Themen wie Silhouette, Reflexion, Brechung und Absorption in großer Abstraktion wiederfinden.

Die Portraits von Sibylle Fendt sind wie bei Marta Hoepffner geleitet von Respekt und einer wertschätzenden Haltung gegenüber den von ihr portraitierten Protagonist*innen. Fendt begegnet Künstler*innen, die den Mut haben, bürgerliche Paradigmen zu durchbrechen, Geschlechterrollen zu hinterfragen und dies durch ihre Person und ihre Kunst zum Ausdruck bringen. In ihren Portraits möchte sie die Stärke und Kraft dieser einzigartigen Persönlichkeiten zum Ausdruck bringen.

Marta Hoepffner, die von 1949 bis 1971 ihre Fotoschule in Hofheim am Taunus betrieb, entwickelte ihr Werk in einer Zeit, die von Krieg und ideologischen Auseinandersetzungen geprägt war und insbesondere Künstlerinnen eine starke und glaubwürdige Haltung abverlangte. Die Ausstellung VorBilder rückt diese Qualitäten in die Gegenwart und befragt die Möglichkeiten des Mediums Fotografie aus weiblicher Sicht.

Kuratiert wird die Ausstellung von Ralf Dingeldein und Herbert Fischer in Kooperation mit dem Stadtmuseum Hofheim am Taunus.

Katalog: 96 Seiten, 15 €, ISBN 978-3-933735-58-4